Hochbegabte Kinder – und nun?
Immer wieder mal bekomme ich Anfragen, wie folgende: Zitat: …. Sie macht uns große Freude und ist für ihr Alter sehr, sehr weit, was sich auch heute bei einem Austausch mit der Kindergärtnerin/Lehrerin gezeigt hat. Sie lernt Texte auswendig, kann sich Sachen wahnsinnig gut merken, saugt neue Infos auf wie ein Schwamm, um nur einige Beispiele zu nennen. Uns stellt sich die Frage, ist sie einfach nur sehr schlau oder müssten wir uns mit dem Thema „Hochbegabte Kinder“ auseinandersetzen? Und wenn, dann auch entsprechend fördern? Können Sie uns dahin gehend weiterhelfen?
Hier meine Antwort, deswegen heute in Sie-Form
Mit Hochbegabung kenne ich mich aus, da ich selbst hochbegabt bin und hochbegabte Kinder und Enkel habe. Eine Förderung mache ich jedoch nicht und eine Testung ebenfalls nicht. Aber ich begleite hochbegabte Kinder, wenn sie psychische Probleme haben, unausgeglichen sind oder es zu sozialen Problemen in der Schule oder der Familie kommt.
Das scheint bei Ihnen ja nicht der Fall zu sein. Deswegen wäre mein Vorschlag: Solange Sie den Eindruck haben, dass sich Ihr Kind gut entwickelt und nicht unter ihrer Hochbegabung leidet, unterfordert ist oder psychisch unausgeglichen oder depressiv, würde ich an Ihrer Stelle gar nichts machen. Tritt eines dieser Dinge auf, dann würde ich eine Testung bei einem Kinderpsychologen oder -psychiater empfehlen. Spätestens vor der Einschulung würde ich in jedem Fall eine Testung machen lassen, damit Sie die richtige Schulwahl treffen können. Eventuell würde ich eine Einschulung mit fünf in Betracht ziehen oder eine Schule wählen, wo man die ersten beiden Schuljahre in einem zusammenfassen kann. Welche das hier in der Nähe sind, weiß ich leider nicht.
Wie könnten Eltern hochbegabte Kinder selbst fördern?
Ansonsten kann ich Ihnen nur empfehlen, den Wissensdurst Ihres Kindes mit Dingen zu befriedigen, die dann nicht später in der Schule zu Langeweile führen. Denn irgendwann ist man dann, trotz Hochbegabung, abgehängt und kann dem Unterricht nicht mehr folgen. Diese Gefahr besteht leider sehr häufig. Oder es kommt zu Mobbing und Ausgrenzung, weil die anderen Kinder die Hochbegabung spüren, aber nicht einschätzen können.
Musikinstrumente lernen ist hier optimal. Oder Fremdsprachen, die nicht in der Schule gelernt werden, halte ich da für sinnvoll, aber natürlich ginge auch eine der häufigen Sprachen. Dazu müssten Sie natürlich diese Sprache mitlernen oder schon können. Oder sie engagieren einen Lehrer.
Auch würde ich insgesamt die Kreativität fördern, damit Ihr Kind seine Intelligenz in vielen verschiedenen Bereichen ausprobieren kann. Singen, Tanzen, Malen, Basteln, Kleben usw. Auch schwierige Gesellschaftspiele, in denen das Kind schon Strategien anwenden kann, wie beispielsweise Sudoku, Schach, Reversie usw. eigenen sich. Und natürlich mein Favorit: Vorlesen von Büchern, die für Ältere sind. Diesbezüglich kenne ich mich gut aus, wenn Sie da Hilfe möchten, da ich selbst immer wieder Kinderbücher lese.
Wo gibt es weiterführende Informationen?
Es gibt viele interessante Bücher und Filme zu dem Thema Hochbegabung, aber da bin ich jetzt nicht auf dem aktuellen Stand.
Es gibt in Augsburg auch einen Verein für Hochbegabte, da kommen Sie allerdings nur mit Testung rein. Das Problem dabei ist – meine ganz subjektive Meinung – dass hochbegabte Kinder in solchen Gruppen zwar unter Gleichgesinnten sind, aber in Bezug auf Normale das Gefühl des Andersseins noch verstärken und das halte ich für nicht so gut. Denn mit einer Hochbegabung hat man es in manchen Dingen viel leichter, in anderen jedoch viel schwieriger und so finde ich, sollte jedes Kind seine Stärken stärken und daran arbeiten die Schwächen zu trainieren, oder Strategien finden, um sie zu kompensieren. Und dazu gehört ein möglichst normaler sozialer Umgang. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung. Hochbegabte Menschen wirken manchmal leicht autistisch, doch das sind sie meist überhaupt nicht, denn sie können die Gefühle anderer gut wahrnehmen und einschätzen.
Was ist das Wichtigste im Umgang mit hochbegabten Kindern?
Das Wichtigste ist, dass Ihr Kind glücklich ist und die Familie gut miteinander umgehen kann. Gelingt dies nicht, dann können wir gerne einen Termin ausmachen und ich helfe Ihnen dabei, den richtigen Weg zu finden, damit dies bald wieder gelingt. Es geht also nicht darum, ob Ihr Kind hochbegabt ist oder nicht. Sondern darum, ob es glücklich ist oder nicht. Und das können Sie sicherlich alleine und ohne irgendeine Testung herausfinden.
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